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FIAT - Geld

Der Begriff Fiat stammt aus dem lateinischen und bedeutet in etwa „es soll“ oder „es soll geschehen“.

Alle unsere heutigen von Regierungen unterstützten Währungen werden als Fiatgeld bezeichnet. Im Grunde genommen ist Fiatgeld also genau das, was viele Menschen als Geld kennen. Per Definition bildet Fiatgeld aber nochmal eine eigene Unterkategorie von Geld.

Das besondere an Fiatgeld ist nämlich, dass es keinen nennenswerten eigenen Wert hat. Wir kennen das von unserem Bargeld. Ein Stück Papier mit einer Zahl darauf ist an sich erst einmal nichts wert. Sobald aber eine Regierung sagt, dieses Stück Papier ist 200 Euro wert, wird es zu Fiatgeld. Also Geld, welches seinen Wert durch staatliche Macht erhalten hat.

Das Gegenteil von Fiatgeld ist Warengeld, zum Beispiel Gold, Silber oder Reis. Diese haben auch ohne Regierungserlass einen eigenen Wert.

Keine Reserven: Da Fiat-Währungen keinen inneren Wert besitzen, stützt sich ihr zugesprochener Wert ausschließlich auf das Vertrauen in die Regierung. Versagen Regierung und Zentralbanken, verliert auch automatisch das Papiergeld an Wert und ist im schlimmsten Fall völlig wertlos. Denn es gibt keine Reserven oder hinterlegte Werte die sie sichern würden.

Inflation. Da Fiat-Geld keinen inneren Wert hat, könnten Zentralbanken beliebig viel Geld drucken. Ein solcher Fall ereignete sich Anfang der 2000er in Simbabwe. Das Land wollte seine schwerwiegenden wirtschaftlichen Probleme lösen, indem die Zentralbank begann, große Mengen Geld zu drucken. Diese Maßnahme zeigte schon bald seine negativen Konsequenzen. Denn nur einige Jahre später kam es zur Hyperinflation, die zwischen 230 und 500 Milliarden Prozent lag. Der Simbabwe Dollar wurde aufgrund des enormen Angebots beinahe wertlos, sowohl im eigenen Land als auch im Vergleich zu anderen Fiatwährungen. Das Beispiel von Simbabwe ist dabei nur eines von vielen und stellt den wohl dramatischsten Fall der Hyperinflation dar.

Digitales Zentralbankgeld, CBDC

Bei CBDC (Central Bank Digital Currency) handelt es sich im Gegensatz zu einer Kryptowährung um digitales Zentralbankgeld, welches die gleichen Tauscheigenschaften wie das bekannte Fiatgeld aufweist. In diesem Zusammenhang bildet CBDC eine dritte Form von Zentralbankgeld, neben dem Bargeld (Banknoten und Münzen). CBDC’s sind staatlich reguliert und komplett manipulierbar. Am Beispiel China sieht man wie dabei schon mit einem Verfallsdatum des Geldes experimentiert wird. Gleichzeitig wird mit Einführung der CBDC die Abschaffung des Bargeldes durchgezogen.

Der Unterschied zwischen CBDC und einer Kryptowährung ist, das Kryptowährungen zumeist von privaten Organisationen herausgegeben werden, nicht von Banken und damit auch frei von staatlicher kontrolle sind.

Zu den Risiken, der CBDCs, gehören der Verlust der Übersichtlichkeit, Verlust der finanziellen Privatsphäre, einfache Beschlagnahmung von Vermögenswerten, völliges Verbot von Ausgaben oder Einkaufsbeschränkungen bei bestimmten Händlern oder für bestimmte Produkte und der Paradigmenwechsel von Geld als Ausübung wirtschaftlicher Freiheit zu einer sozialen Steuerung durch die Zentralbanken und ihrer jeweiligen Regierungen.

Kryptowährung

Kryptowährung bzw. Kryptogeld, auch als Coin oder Token bezeichnet, sind digitale Vermögenswerte die auch als Tauschmittel fungieren. Einzelne Vermögenszuschreibungen sind dabei in einer öffentlichen,verteilten Datenbank, in der Regel einer sogenannten Blockchain festgehalten. Diese Finanztransaktionsdatenbank verwendet eine starke Verschlüsselungstechnik, um die Transaktionen, Besitztümer und die Erschaffung von weiteren Coins oder auch die Vernichtung von Coins zu bestätigen und zu sichern.

Unter den Begriffen werden alle Krypto-Projekte mit handelbaren Anteilen zusammengefasst. Im Juni 2021 gab es über 10.000 verschiedene Kryptos, wovon nur wenige als Währungen konzipiert waren. Gemein ist ihnen, dass die Coins dieser Projekte, die teilweise selbst einen Einsatzzweck bieten, handelbar sind. Verschiedene Krypto-Börsen, aber auch Dexes (Dezentrale Exchanges), bieten den Handel oder Direktkauf für jeweils unterschiedliche Coins und Tokens an. Diese können auf private Wallet-Adressen transferiert werden, auf denen sie vor dem Zugriff Dritter geschützt und nur durch einen Schlüssel zugänglich sind.

Blockchain

Die Blockchain (auch Distributed Ledger Technology DLT), ist auf den ersten Blick ein digitales Kontenbuch oder besser eine Datenbank. Die Blockchain bezeichnet eine Technologie, durch welche es möglich wird jegliche Art von Information in einer öffentlich einsehbaren Datenbank zu speichern, zu verarbeiten, zu teilen und zu verwalten. In einer kontinuierlichen Liste von Datensätzen, auch als Blöcke bezeichnet, werden diese mittels der Kryptographie verkettet. Den Anfang einer jeden Blockchain macht der Schöpfungsblock oder besser der Genesis Block. Die Kontrolle über monetäre Werte und Informationen wird sozusagen dezentralisiert. Das heißt, dass die Informationen, über welche eine Bank verfügt, jedem öffentlich zugänglich gemacht wird.

Die Informationen über einzelne Konten werden nicht mehr zentral, auf einem Server einer Bank gespeichert. Die Blockchain, als Kontenbuch betrachtet, wird innerhalb eines dezentralen Computer-Netzwerkes gespeichert. Das bedeutet, dass weltweit viele verschiedene Computer über das Internet miteinander verbunden sind. Jeder dieser Computer hat das gesamte Kontenbuch gespeichert.

Die Konten innerhalb einer Blockchain werden anonymisiert. Jedes Konto verfügt über eine eigene Adresse, welche aus einer Abfolge von Zahlen und Buchstaben besteht. Auf diese Weise kann zwar jeder jedes Konto betrachten und sehen, wie viel Geld auf das Konto überwiesen wird, wie viel Geld von diesem Konto überwiesen wird und wie der aktuelle Kontostand aussieht, aber das Konto kann keiner realen Person zugewiesen werden. Die Verwendung einer Blockchain erfolgt in der Regel anonym.

Alle Transaktionen werden durch eine Hash-Funktion kryptografisch verschlüsselt und in einem Transaktionsblock zusammengefasst. Die neu erzeugten Hash-Blöcke enthalten dabei eine Information des jeweils vorher eingefügten Blocks. Da die Blöcke sich durch diesen Ansatz miteinander verketten, spricht man von einer Blockchain oder Blockkette.

Die Blockchain Technologie revolutioniert den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umgang mit sensiblen Informationen und monetären Werten. Durch die Technologie werden Informationsflüsse schneller, sicherer und zuverlässiger. Sie funktioniert anonym und dezentralisiert.

Zentrale Kryptowährungsbörse - CEX

Eine zentrale Exchange (Centralized Exchange) oder CEX, ist eine Kryptowährungsbörse, auf der Käufer und Verkäufer Kryptowährungen handeln können. Die CEX fungiert als Vermittler zwischen den Handelsparteien.

Vermittlung und Kontrolle: Auf einer zentralen Exchange werden alle Handelsgeschäfte durch die Börse selbst verwaltet. Wenn Sie Kryptowährungen handeln möchten, übertragen Sie Ihr Geld und Ihre Kryptowährungen auf das Konto der Börse, wo sie von der Börse kontrolliert werden. Dies bedeutet, dass Sie Ihrem Geld und Ihren Kryptowährungen vertrauen müssen, die auf der Plattform gespeichert sind.

Orderbuch: Auf einer zentralen Exchange gibt es ein Orderbuch, das alle Kauf- und Verkaufsangebote von Benutzern auflistet. Die Börse passt Käufer und Verkäufer basierend auf diesen Angeboten an und führt die Transaktionen aus.

Liquidität: CEX haben in der Regel eine höhere Liquidität als DEX, da viele Benutzer auf diesen Plattformen handeln. Dies bedeutet, dass Sie leichter Käufer oder Verkäufer finden können, um Ihre Transaktionen abzuschließen.

Sicherheit und Vertrauen: CEX haben oft Sicherheitsmaßnahmen, um Gelder vor Hacks und Betrug zu schützen. Benutzer müssen darauf vertrauen, dass die Börse diese Sicherheitsmaßnahmen effektiv umsetzt.

Regulierung und Compliance: Einige CEX unterliegen bestimmten Vorschriften und Gesetzen, je nachdem, in welchem Land sie tätig sind. Dies kann je nach Börse und Region variieren.

Obwohl zentrale Exchanges aufgrund ihrer höheren Liquidität und Benutzerfreundlichkeit beliebt sind, birgt die Tatsache, dass sie die Kontrolle über Ihre Gelder haben, gewisse Risiken. Sie könnten beispielsweise Ziel von Hacks werden, was zu Verlusten führt. Außerdem sind sie anfällig für interne Betrugsfälle oder Insolvenz. Insgesamt bieten zentrale Exchanges eine einfache Möglichkeit, Kryptowährungen zu handeln, sind jedoch mit bestimmten Risiken verbunden.

Dezentrale Kryptowährungsbörse - DEX

Eine dezentrale Exchange, kurz DEX, ist eine Art von Krypto-börse, bei der Käufer und Verkäufer direkt miteinander handeln können, ohne dass eine zentrale Börse oder eine Bank dazwischen steht wird.

In einer herkömmlichen Kryptowährungsbörse (zentrale Exchange) werden die Handelsgeschäfte und die Aufbewahrung von Kryptowährungen von der Börse selbst verwaltet. Sie müssen Ihrem Geld und Ihren Kryptowährungen vertrauen, die auf dieser zentralen Plattform gespeichert sind. Dies birgt das Risiko von Hacks oder Betrug seitens der Börsenbetreiber.

Bei der dezentralen Exchange wird der Handel direkt zwischen den Benutzern durchgeführt, ohne dass Ihr Geld oder Ihre Kryptowährungen an die Börse übertragen werden. Stattdessen behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld, da es in Ihrer eigenen Wallet (digitale Geldbörse) bleibt.

Die DEX verwendet intelligente Verträge (Smart Contracts) auf der Blockchain, um den Handel abzuwickeln. Wenn Sie Kryptowährungen kaufen oder verkaufen möchten, wird dies durch den Smart Contract automatisch und sicher geregelt, ohne dass ein Dritter eingreifen muss. Dies macht den Handel auf DEX transparent und verhindert in der Regel Betrug. Da die DEX den Bedarf des Vermittlers beseitigt, ist sie oft sicherer und bietet eine größere Kontrolle über Ihre Vermögenswerte. Allerdings kann der Handel auf DEX manchmal komplexer sein als auf zentralen Börsen, und die Liquidität kann begrenzter sein.

Smart Contract

Ein Smart Contract ist ein autonomes und selbstausführendes Computerprogramm, das auf der Blockchain-Technologie basiert. Ein Smart Contract ist im Wesentlichen eine digitale Vereinbarung, die die Bedingungen und Regeln einer Transaktion oder eines Geschäftsvorgangs festlegt.

Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Vertrag, der auf Papier geschrieben und von einer vertrauenswürdigen dritten Partei (Anwalt, Notar..) überwacht werden muß, ist ein SmartContract in einer dezentralen Blockchain gespeichert und wird automatisch ausgeführt, sobald die vordefinierten Bedingungen erfüllt sind. Die Blockchain, wo der Smart Contract ausgeführt wird, bietet Transparenz und Sicherheit. Jeder kann die Regeln und Bedingungen eines Smart Contracts einsehen da sie in der öffentlichen Blockchain gespeichert sind. Dadurch ist der Vertrag durch die kryptografischen Eigenschaften der Blockchain gesichert, was Fälschungen und Betrug verhindert.

Krypto-Wallet

In einem Wallet (“Geldbörse” oder “Brieftasche”) werden die verschiedenen Kryptowährungen verwaltet. Auch wenn es der Name suggeriert, bewahrt man die Kryptowährung nicht direkt in der Wallet auf.

Jedes Krypto-Wallet verfügt über einen privaten Schlüssel der den Zugriff auf deine Währungen ermöglicht. Dieser Schlüssel wird in dem Wallet aufbewahrt, nicht die Kryptowährung an sich. Ein Krypto-Wallet ist aber nicht nur ein Aufbewahrungsort für die Schlüssel zu Bitcoin oder Ethereum. Mit einem Wallet kannst du diese und andere Kryptowährungen, die du an der Krypto-Börse kaufst, auch sicher senden und empfangen.

Wie funktioniert ein Krypto-Wallet

Für Transaktionen mit Kryptowährung braucht es die Schlüssel, die sich in der Wallet befinden, ähnlich der IBAN und PIN im klassischen Online-Banking. Diese Transaktionen finden über deine Wallet statt. Krypto Wallets treten in verschiedenen Arten auf. Sie werden in Software (digital) und Hardware (physisch) unterschieden. So gibt es die klassischen digitalen Wallets, wie etwa auf einer App, aber auch physische in Form eines USB-Sticks zum Beispiel. Egal ob physisch oder digital, die generelle Funktionsweise bleibt die gleiche. Im Krypto-Wallet werden private Schlüsselpaare gespeichert, mit welchen die persönliche Wallet über mehrere Geräte hinweg synchronisiert werden kann.

Private vs. Public Keys

Die Schlüsselpaare werden in zwei Gruppen aufgeteilt. So wird zwischen öffentlichen und privaten Schlüsseln unterschieden:

Öffentliche Schlüssel fungieren quasi wie eine Kontonummer. So handelt es sich bei einem öffentlichen Schlüssel um eine lange, zufällig generierte Zahlenreihe, die man mit Dritten (z.B. einer Krypto-Börse) teilen kann, ohne die Sicherheit deines Wallets zu gefährden. Mit diesem Schlüssel kann man mithilfe der Wallet-Adresse Kryptowährung empfangen.

Private Schlüssel sollte man, wie der Name suggeriert, für sich behalten. Er gewährt den Zugang zur Blockchain auf welcher sich die Kryptowährung befindet. Jeder der über diesen privaten Schlüssel verfügt, kann damit auf die Kryptowährung einer Wallet zugreifen. Bei Verlust hat man aber auch selbst keine Möglichkeit mehr auf seine Werte zuzugreifen, was den Totalverlust bedeutet.

Hardware-Wallets (Cold Wallets)

Hardware-Wallets sind physische Geräte und sehen ähnlich einem USB-Stick aus. Der private Schlüssel für den Zugriff auf seine Kryptowährung in einer Blockchain ist auf diesem Gerät gespeichert. Da ein Hardware-Wallet nicht mit dem Internet verbunden ist und physisch existiert, gilt es als die sicherste Art der Aufbewahrung von Kryptowährungen. Wird vom anderen Ende der Welt aus eine Cyberattacke gestartet, hat der Hacker keine Chance, auf deine Kryptowährung zuzugreifen.

Software-Wallet

Es gibt verschiedene Arten von Software-Wallets, auf die du über deinen Computer oder dein mobiles Endgerät zugreifen kannst. Welche für dich am besten passt, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen ab. Hier findest du einen Überblick über die gängigsten Arten.

Web-Wallet. Auf dieses Online-Krypto-Wallet greifst du über deinen Computer oder dein Smartphone zu. So kannst du Kryptowährungen von überall aus speichern und versenden. Da deine Passwörter jedoch auf Online-Servern gespeichert werden, besteht ein erhöhtes Diebstahlrisiko.

Mobile Wallet. Ein mobiles Wallet ist eine Krypto-Wallet-App mit der die Kryptos auf dem Smartphone verwaltet werden können. Sie sind für iOS und Android verfügbar und eignen sich besonders für Zahlungen in Geschäften. Viele mobile Wallets bieten auch QR-Codes, die gescannt werden können und schnelle Transaktionen ermöglichen.

Desktop-Wallet. Ist ein Programm das auf dem Computer läuft und Kryptowährungen speichert. Es ist keine Drittpartei beteiligt, man ist selbst für die Sicherheit verantwortlich. Aus diesem Grund sollte auf jedem Computer, auf dem ein Desktop-Wallet liegt, eine Antivirus-Software aktiv sein.

Quellen:

CBDCs for the People, Wikipedia, n26.com, blockchainwelt.de